Rauchen ist nicht nur eine schlechte Angewohnheit, sondern auch eine ernsthafte und problematische Sucht. Mit dem Rauchen aufzuhören gehört daher zu ernsthafteren Herausforderungen, mit welchen sich ein Raucher im Leben auseinandersetzen muss. Dabei spielen die Lebensgefährten, Familie und Freunde eine Schlüsselrolle. Wie soll man Ihrem Raucher zur Seite stehen und dabei überleben?

Reden Sie miteinander. Viele Raucher tun sich schwer über ihre Gedanken über die Rauchentwöhnung zu sprechen. Auf einer Seite haben wir Angst vor einem eventuellen Scheitern, auf der anderen schämen wir uns wegen unserer Sucht oder sind womöglich nicht in der Lage, uns diese als solche einzugestehen. Es ist wichtig, dass Sie positiv auf den Wunsch des Rauchers nach einem Gespräch eingehen, beziehungsweise dieses selbst subtil beginnen. Wenn Sie selbst ein ehemaliger Raucher sind, können Sie Ihre Erfahrung teilen. Am wichtigsten ist es, dass Sie ihm sagen, dass egal was passiert Sie ihm zur Seite stehen werden. Stellen Sie viele Fragen. Wie hast du mit dem Rauchen angefangen? Warum möchtest du mit dem Rauchen aufhören? Und hören Sie zu.

Seien Sie kein Besserwisser. Wenn Sie die schlechten Seiten des Rauchens aufzählen, die furchteinflößenden Statistiken anführen, Schuldgefühle wecken, die Zigaretten zählen, die Augen verdrehen und Ähnliches, wird das Ihrem lieben Raucher nicht zum Ziel verhelfen. Das wird Sie eher von ihm distanzieren und Sie werden die Chance verschwenden, dass er sich in einer Not- und Krisensituation an Sie wendet. Es muss Ihnen bewusstwerden, dass der Kampf gegen die Sucht für viele sehr schwer ist, voller Niederlagen, Selbstverurteilungen und niedrigem Selbstwertgefühl. Auch Sie würden sich in einem solchen Zustand nicht wünschen, dass jemand klugredet und Sie herunterzieht?

Bieten Sie Alternativen an. Sie können Ihrem lieben Raucher mit Vorschlägen für rauchfreie Aktivitäten helfen. Sie können ihn ins Kino einladen (er soll ein Film aussuchen, den er sich ansehen möchte), gehen sie miteinander spazieren, planen sie ein Treffen mit Freunden oder einen Galeriebesuch. Sie können sich gemeinsam zu einem Tango-Tanzkurs anmelden oder einen Aquarell-Malkurs besuchen. Verschiedene »Triggerpunkte« und Verlangen nach einer Zigarette sind ein ganz normaler Teil des Entwöhnungsprozesses. Überlegen Sie sich im Voraus, wie Sie helfen können diese zu überwinden. In einem Krisenmoment können Sie das gemeinsame Durchatmen, Sonnengruß, zehn Kniebeugen oder wildes Tanzen zu seinem Lieblingssong vorschlagen. Sie können ihm einen Witz erzählen oder was Ihnen in diesem Moment durch den Kopf geht. Wichtig ist, dass Sie ihn gedanklich auf etwas anderes bringen.

Seien Sie geduldig und positiv. Jemanden bei der Rauchentwöhnung zur Seite zu stehen kann sehr anstrengend und stressig sein. Die Entzugserscheinungen können auch Stimmungsschwankungen hervorrufen, daher nehmen Sie sein Verhalten nicht persönlich. Fokussieren Sie sich auf positive Seiten, geben Sie nicht nach. Ihre Unterstützung ist sehr wichtig. Das Verlangen nach einer Zigarette kann sehr schwer sein, lassen Sie nicht zu, dass er sein Selbstbewusstsein verliert und von seiner Verpflichtung zurücktritt. Sagen Sie ihm, dass Sie stolz auf ihn sind, werden Sie nicht wütend, wenn er mal scheitert, lassen Sie es ihn wissen, dass es Ihnen bewusst ist, wie schwer es ist und erinnern ihn an den Fortschritt, den er bereits schaffte. Bleiben Sie positiv und unendlich geduldig. 

Feiern Sie Erfolge. Erkennen Sie kleine und große Siege Ihres lieben Kämpfers gegen das Rauchen. Ein Tag ohne Zigarette, die erste Woche, der erste Monat, das erste Jahr. Jede Gelegenheit ist es wert, wild gefeiert zu werden! Schicken Sie ihm eine Grußkarte oder einen Blumenstrauß. Überraschen Sie ihn mit Konzertkarten, kochen Sie ihm ein Abendessen. Vergessen Sie nicht auf die kleinen Komplimente: »Dieses Zigaretten-freie-Leben tut dir wirklich gut – du hast noch nie so gut ausgesehen!« Einen Schritt nach dem anderen wird es jeden Tag besser und leichter. Vielleicht werden Sie sich auf diesem Weg einen Kratzer einfangen, aber am Ende werden Sie sein Mitkämpfer sein und sein Sieg wird auch Ihrer!